Unsere absolute Lieblingsinsel des Jahres 2021 war jedoch die Île d’Yeu, schon weiter
draußen im Atlantik und eine Idylle. Natürlich eine Ferieninsel (die Leute erzählen, dass
kein normaler Mensch hier mehr eine Wohnung findet), aber der Sylt-Faktor ist doch
wenig ausgeprägt, weder teure Ried-Dächer noch Porsche-Cayenne vor den Einfahrten
der eher kleinen Häuschen - stattdessen Wettbewerb um die ältesten 2CVs und R4s,
mit denen man stolz umherkurvt.
Der Hafen Port Joinville ist gastfreundlich und ehrlich gesagt schlecht geführt, also
keiner weiß Bescheid. Das mag daran liegen, dass wegen der unmittelbaren Nähe zum
Ladekai, über den der gesamte Warenverkehr der Insel läuft (einschließlich
Baumaterialien), es Leute mit wenig Nerven sowieso nur eine Nacht im Hafen
aushalten, denn die Tide veranlasst den Hafen, schon mal um 4 Uhr morgens mit dem
Ent- und Beladen anzufangen.
Aber der Hafen hat trotz Krach eine sehr schöne Anmutung, es gibt gute
Einkaufsmöglichkeiten, auch einen gut ausgestatteten Comptoir und auch andere
Geschäfte für Ersatzteile und Reparaturen (eine Ankerwinsch war allerdings
Fehlanzeige, obwohl Lofrans nun eine französische Firma ist). Der Hafen bildet einen
schönen Rund, viele Bars und Cafes, man kann gut essen, und natürlich frischer Fisch
und alles, wir haben uns schlagartig wohlgefühlt.
Südbretagne und Vendée 2021
Île d’Yeu
Frühjahr und Herbst 2021